
Resilienz-Checkliste 2026 für Unternehmen
Wie sturmfest ist Ihre Firma für 2026? Das kommende Jahr verspricht eine Zuspitzung bestehender und neuer Krisen. Was Manager jetzt überprüfen sollten! Eine Checkliste mit 120 Fragen für mehr Resilienz von Unternehmen.
Die Geschwindigkeit, mit der sich geopolitische Risiken in konkreten Umsatzeinbrüchen rund um den Erdball manifestieren, muss als „atemberaubend“ bezeichnet werden. Zollkrieg, Cyberangriffe, Kriegsgefahr für ganz Europa, KI als Brandbeschleuniger im Wettbewerb der Geschäftsmodelle, Fachkräftemangel und dann auch noch China, das neben Dumpingpreisen plötzlich auch die globale Technologieführerschaft beansprucht. Wer glaubt, dass es im kommenden Jahr ruhiger werden könnte, sollte sich mit der neuen Normalität vertraut machen. Europa droht im Machtkampf der Supermächte USA, Russland und China sprichwörtlich aufgerieben zu werden. Vorausgesetzt, die betroffenen Unternehmen und ihre Regierungen machen weiter wie bislang:
- Stures Festhalten an klassischen Exportmodellen
- Technologieskepsis und Verteidigung analoger Geschäftsmodelle
- Einzelkämpfertum sowie fehlende Lern- und Kooperationsbereitschaft
- Nischenfokus ohne Wachstum in neuen Sparten und vieles mehr…
Jede Branche, jedes Unternehmen, jeder Mitarbeiter, jeder Kunde ist einzigartig. Und daher sind die genannten Kritikpunkte immer einzeln zu prüfen. Fakt ist aber, dass die große Transformationswelle die Unternehmenslandschaft erst noch treffen wird. Die in 2025 losgetretenen Kontinentalverschiebungen in Wirtschaft und Politik werden aktuell durch laufende Verhandlungen und den Einsatz finanzieller Reserven verzögert, nicht aber aufgehalten.
Erfolgsfaktor Resilienz
Der Schock von 2025 ist vielleicht auch eine Chance für Europa. Eine Chance, um in der Krise mehr Klarheit über die eigenen Versäumnisse und die Naivität in dem seit Jahrzehnten andauernden Wirtschaftskrieg zu gewinnen. Was Unternehmen jetzt wirklich brauchen, ist Resilienz. Und zwar sowohl für global agierende Konzerne als auch regionale Mittelständler.
Physiker verstehen unter Resilienz die Fähigkeit eines Materials, nach einer Verformung wieder in seinen Ursprungszustand zurückzukehren. Übertragen auf Unternehmen steht das Wort für die Fähigkeit, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Doch Resilienz entsteht nicht zufällig. Sie ist das Ergebnis eines systematischen Prüf- und Verbesserungsprozesses. Genau hier setzt die Resilienz-Checkliste an: Sie hilft, Schwachstellen in allen wesentlichen Unternehmensfunktionen systematisch aufzudecken, um so sichere Entscheidungsgrundlagen für zukünftige Strategien und Notfallpläne abzuleiten. Dazu wurden bewährte Erfolgsfaktoren auf 12 betriebswirtschaftliche Funktionen und deren besonderen Anforderungen heruntergebrochen. Anschließend wurden sie mit zukünftigen Risikothemen aus unserem Issue Monitoring abgeglichen.
Die Resilienz-Checkliste für Unternehmen im Jahr 2026
Die jeweils zehn wichtigsten Fragen sind so gestaltet, dass sie nicht nur „Standard-Risiken“ abdecken, sondern auch kritische Szenarien für 2026 berücksichtigen, die momentan von Frühwarnsystemen nur als schwache Signale wahrgenommen werden. Es liegt in der Natur der Dinge, dass z.B. digitale Themen im Sinne von Querschnittsrisiken mehrfach genannt werden.
Unternehmen sollten die Checkliste Punkt für Punkt durcharbeiten und dabei vermeiden, einzelne, ketzerisch wirkende Fragen als nicht relevant zu streichen. Denn gerade für die Zukunft gilt die goldene Regel der Krisenkommunikation: „Expect the Unexpected!“
1. Resilienzcheck im Marketing
- Autonomie: Wie abhängig ist das Unternehmen von einzelnen Märkten und Zielgruppen? Wie resilient ist das bestehende Geschäftsmodell gegenüber Veränderungen?
- Out of the box Denken: Berücksichtigen ihre Marketing Insights nur eine Extrapolation der Gegenwart oder auch Szenarien mit disruptiven Markt- und Kundenverschiebungen?
- Denken in Optionen: Verfügen Sie im Marketing über einen Plan B für Krisenzeiten, um Vertrauen und Marktanteile zurückzugewinnen oder ist die Erreichung der Marketingziele alternativlos?
- Schließen der Gap-Analyse: Welche Wertebereiche ihres Markenkerns bieten potenziellen Wettbewerbern Angriffsflächen und Einfallstore (denken Sie dabei nicht allein an Preisstrategien, sondern auch eventuell an eine geschwächte Glaubwürdigkeit)?
- State of the Art Instrumentarium: Verfügen Sie über ein zeitgemäßes Monitoring-Tool um frühzeitig negative Trends oder Stimmungsumschwünge zu erkennen? Und haben Sie z.B. dank eines KI-Agenten ausreichend Zeit, um sich auf die Analyse dieser Daten zu fokussieren, statt 80% und mehr ihrer Zeit mit dem Sammeln der Daten zu verbringen?
- Faktencheck: Wie reagieren Sie, wenn Ihre Marke Opfer einer organisierten Desinformationskampagne wird? Wo beteiligen sich Unternehmensangehörige selbst an Desinformationen und Verschwörungstheorien?
- Agilität: Können Sie Werbebudgets und andere Ressourcen innerhalb weniger Stunden in Kanäle umleiten, die Ihre Zielgruppen auch bei plötzlichen Plattform-Ausfällen erreichen bzw. die in der Krise als neuer Schwerpunkt benötigt werden?
- Litigation-PR: Gibt es ein rechtswirksames Krisenprotokoll für den Fall, dass ein Wettbewerber aggressiv mit ethisch fragwürdigen „Marketing-Methoden“ gegen Ihr Unternehmen vorgeht?
- Kommunikationsresilienz: Wie kommuniziert das Unternehmen, wenn durch einen Cyberangriff die Kommunikation zusammenbricht?
- Kreativität in der Krise: Wie wollen Sie bei einem drastischen Rückgang des Werbebudgets die Sichtbarkeit in Ihren Kernmärkten nicht nur aufrechterhalten, sondern steigern? Was haben Ihr Unternehmen und dessen Lösungen in der Vergangenheit so einzigartig und resilient gemacht, um einen Kaltstart in der Krise zu ermöglichen?
2. Resilienzcheck im Vertrieb
- Flexibilität: Können Sie in einem Szenario extremer Nachfrageeinbrüche (z. B. Rezession, Branchenkrise) schnell auf margenstarke Nischen oder Serviceangebote umschwenken? Ist Ihr Vertriebsteam geschult, um in Krisensituationen kundenorientiert, aber auch ressourcenschonend zu agieren?
- Preisresilienz: Existieren Preis- und Rabattstrategien, um auf Nachfrageschocks flexibel reagieren zu können?
- CRM: Haben Sie alternative Vertriebskanäle (digital/offline) vorbereitet, falls Hauptkanäle ausfallen? Werden Ihre CRM-Systeme regelmäßig auf Resilienz gegen Cyberangriffe und Datenintegritätsverlust getestet – auch unter Einsatz KI-gestützter Angriffsszenarien?
- Politik- und Marktresilienz: Ist Ihr Unternehmen auf einen politischen Handelskonflikte und Sanktionen vorbereitet?
- Datenresilienz: Wie sichern Sie sensible Kundendaten, falls Vertriebsmitarbeiter im Homeoffice gehackt werden?
- Internationale Robustheit: Sind Ihre internationalen Vertriebsstrukturen auf politische oder logistische Störungen vorbereitet?
- Anpassungsfähigkeit: Können Sie Preisstrategien sofort anpassen, wenn Rohstoffpreise oder Wechselkurse abrupt steigen?
- Priorisierungsfähigkeit: Gibt es Prozesse, um Schlüssel- und Großkunden in Krisen priorisiert zu betreuen?
- Partnermanagement: Haben Sie ein Szenario für den Ausfall Ihres größten Vertriebspartners? Was würde die Resilienz des Vertriebspartners erhöhen?
- Digitalisierung: Können Sie kurzfristig auf digitale Verkaufsmodelle umstellen, wenn persönliche Kundentermine nicht mehr möglich sind?
3. Resilienzcheck im Service
- Frühwarnsystem: Nutzen Sie datenbasierte Frühwarnsysteme, um abnehmende Kundenaktivität oder sinkende Zufriedenheitswerte rechtzeitig zu erkennen?
- Notfallpläne: Gibt es Notfallpläne, um die Kundenbetreuung und Serviceleistungen auch bei Personalausfällen aufrechtzuerhalten?
- Streitschlichtung: Haben Sie Kommunikationsleitfäden, um verärgerte Kunden auch bei Liefer- oder Serviceverzögerungen positiv abzuholen?
- Automatisierung: Haben Sie automatisierte Self-Service-Tools oder Chat-Bots, die bei Personalausfall eigenständig priorisieren und routen können? Und wie lernen diese KI-Systeme aus Ausfällen?
- Engpassplanung: Sind Ersatzteil- oder Support-Ressourcen redundant verfügbar? Nutzen Sie 3D-Druck für den Fall, dass es zu Lieferengpässen kommt? Und haben sie die dafür notwendigen Rechte?
- Digital-Analog: Sind Ihre Support-Protokolle Cloud-basiert und so gestaltet, dass sie bei Onlinestörungen nahtlos in Offline-Fälle übergehen (Brücke zwischen digitaler und analoger Service-Resilienz)?
- Rückfalloptionen: Gibt es modulare Service-Teams, die sich je nach Last automatisch formieren, z. B. via Plattform-Kooperationen oder Freelancer-Pools?
- Ausfallresilienz: Was passiert, wenn Ihr wichtigstes Service- oder Reparaturzentrum wegen z.B. Naturkatastrophen oder Stromausfall mehrere Wochen ausfällt?
- Eskalationskompetenz: Haben Sie Eskalationswege, wenn KI-gestützte Supportsysteme falsche oder schädliche Informationen ausgeben?
- Stressmanagement: Erhalten die Mitarbeiter im Service ausreichend Unterstützung im Umgang bzw. beim Abbau von Stress?
4. Resilienzcheck für Finanzen
- Inflation: Können Sie unter Inflationsdruck kurzfristig, variable Kostensenkungen realisieren, ohne strategische Projekte zu gefährden?
- Währung: Haben Sie eine Strategie für den Fall einer massiven Währungsabwertung in einem Kernmarkt (z.B. USA)?
- Liquidität: Gibt es Liquiditätsreserven, die für mehrere Monate einen Krisenbetrieb aufrechterhalten können?
- Investoren: Sind Finanzierungsquellen (Banken, Investoren) auch in volatilen Phasen gesichert?
- Zinsen: Können Sie bei einem plötzlichen Zinsanstieg um mehrere Prozentpunkte Ihre Liquiditätsplanung stabil halten? Werden Ihre Währungs- und Zinsabsicherungen regelmäßig einem Stresstest unterzogen, um versteckte Risiken zu erkennen?
- Prognosefähigkeit: Existieren Frühwarnindikatoren für Bonitäts- oder Cashflow-Probleme?
- Compliance: Gibt es einen Plan, um bei unerwarteten Steuer- oder Regulierungsänderungen fristgerecht eine Compliance zu garantieren?
- Gegensteuern: Haben Sie ein rollierendes Liquiditäts- und Szenario Management?
- Schwankungsausgleich: Haben Sie eine Absicherungsstrategie gegen extreme Rohstoffpreis- oder Energiekostenschwankungen?
- Diversifizierung: Sind Ihre Zahlungsströme so diversifiziert, dass der Ausfall eines großen Kunden nicht mehr als 10 % Ihrer Liquidität belastet?
5. Resilienzcheck in der Beschaffung
- Alternativen: Haben Sie für kritische Materialien mindestens zwei alternative Lieferanten? Können Sie kritische Bauteile oder Materialien im Notfall über branchenfremde Lieferketten oder Cross-Industry-Partnerschaften beschaffen?
- Plan B: Wie würden Sie reagieren, wenn ein Zulieferer Opfer eines Cyberangriffs wird und keine Aufträge mehr verarbeiten kann? Nutzen Sie digitale Zwillinge Ihrer Lieferketten, um Engpässe zu simulieren und Sofortmaßnahmen zu testen, bevor sie eintreten?
- Lieferantencheck: Werden Lieferanten regelmäßig auf ESG- und Compliance-Risiken geprüft, um Reputationsschäden und Lieferabbrüche frühzeitig zu vermeiden?
- Preferred Crisis Partner: Haben Sie Vereinbarungen mit Lieferanten, die Ihnen im Krisenfall bevorzugte Produktions- oder Lieferkapazitäten zusichern?
- Risikostreuung: Sind Ihre Lieferanten nach deren eigener Krisenfestigkeit bewertet und geografisch diversifiziert? Gibt es Rahmenverträge, die auch in Lieferengpässen verlässliche Mengen sichern?
- Echtzeitfähigkeit: Können Sie Bedarfe in Echtzeit anpassen, um auf Marktlage und Lagerbestände zu reagieren? Nutzen Sie Blockchain- oder IoT-Technologien, um jederzeit Transparenz über Herkunft, Lagerort und Transportstatus kritischer Komponenten zu haben?
- Politikresilienz: Was tun Sie, wenn Ihr Hauptlieferant in einen Handelskonflikt oder eine politische Krise gerät?
- Kostenresilienz: Haben Sie Lagerstrategien für den Fall, dass Transportkosten sich kurzfristig verdoppeln?
- Nukleus: Was sind Ihre kritischen Bauteile und wie können diese kurzfristig alternativ beschafft werden?
- Modularität: Sind Ihre Beschaffungsstrategien so modular aufgebaut, dass Sie bei einer plötzlichen Marktveränderung ganze Materialgruppen austauschen oder substituieren können?
6. Resilienzcheck in der Logistik
- Kurskorrektur: Gibt es Ausweichrouten oder alternative Transportmittel bei Störungen in der Hauptlogistik?
- Engpassplanung: Ist die Bestandsführung so organisiert, dass Engpässe früh erkannt werden?
- Priorisierung: Haben Sie Vereinbarungen mit Logistikpartnern, die auch im Krisenfall Prioritäten dynamisch sichern?
- Notfallpläne: Existieren Notfallpläne für den Ausfall zentraler Lagerstandorte?
- Öffnung: Wie sichern Sie Lieferungen, wenn Häfen oder Grenzübergänge unerwartet geschlossen werden?
- Blockadeauflösung: Können Sie Sendungen schnell umleiten, wenn wichtige Transportknotenpunkte durch Streiks blockiert sind?
- Preisresilienz: Haben Sie Strategien, um Lieferungen bei massiven Treibstoffpreissteigerungen weiterhin rentabel zu halten?
- Notfallpläne: Gibt es einen Notfallplan, falls ein wichtiges Lager Opfer eines Brandes oder Hackerangriffs auf seine Steuerungssysteme wird?
- Unabhängigkeit: Wie gehen Sie vor, wenn Ihre Hauptspedition in eine Insolvenz rutscht?
- Backup: Haben Sie einen Backup-Plan für internationale Zollsystem-Ausfälle, der trotzdem grenzüberschreitende Warenströme ermöglicht?
7. Resilienzcheck in der Produktion
- Energieausgleich: Können Sie bei einem abrupten Ausfall Ihrer Primärenergiequelle (z. B. Gasmangellage, Ausfall des Stromnetzes) innerhalb von 48 Stunden auf alternative Energiequellen umstellen, um die Kernproduktion zu sichern?
- Personalausgleich: Haben Sie für kritische Produktionsprozesse ein hybrides Personalmodell, bei dem KI-gestützte Automatisierung kurzfristig Personalausfälle in der Produktion kompensieren kann?
- Echtzeitfähigkeit: Können Sie Produktionspläne in Echtzeit anpassen, wenn globale Rohstoffpreise oder CO₂-Abgaben stark ansteigen?
- Prophylaxe: Existieren Szenarien für Extremwetterereignisse (z. B. Überschwemmung, Hitzeperioden), die Ihre Produktionsstätten direkt oder indirekt betreffen könnten?
- Räumliche Unabhängigkeit: Haben Sie alternative Produktionsstandorte oder Partner, die im Krisenfall kurzfristig Kapazitäten übernehmen können („Shadow Production“)?
- IT-Resilienz: Ist Ihre Produktions-IT gegen Cyberangriffe so abgesichert, dass auch bei einem kompletten Ausfall der digitalen Steuerung ein manueller oder teilmanueller Betrieb möglich bleibt?
- Ersatzfähigkeit: Können Sie kritische Maschinenkomponenten durch 3D-Druck, modulare Ersatzsysteme oder lokale Hersteller kurzfristig ersetzen?
- Flexibilität: Haben Sie flexible Produktionslinien, die in weniger Tagen auf neue Produktvarianten oder Ersatzmaterialien umgestellt werden können?
- Prognosefähigkeit: Werden Ihre Liefer- und Produktionsdaten kontinuierlich mit globalen Frühwarnindikatoren (Geopolitik, Klima, Logistik) abgeglichen, um drohende Unterbrechungen vor Produktionsstillstand zu erkennen?
- Kontinuität: Können Sie bei einer plötzlichen Unterbrechung globaler Handelsrouten (z. B. Suezkanal, wichtige Häfen) innerhalb einer Woche auf regionale Beschaffungs- und Produktionsketten umschalten?
8. Resilienzcheck Forschung & Entwicklung (F&E)
- Toolkompetenz: Nutzen Sie systematisch Instrumente wie Szenarioplanung und Roadmapping, um zu bewerten, wie sich disruptive Technologien auf Ihre aktuellen Projekte auswirken könnten? Nutzen Sie KI-basierte Trendanalysen, um vor Ihren Wettbewerbern aufkommende Technologie- oder Materialengpässe zu erkennen?
- Absicherung: Wie sichern Sie geistiges Eigentum gegen Wirtschaftsspionage und Sabotage?
- Kooperationen: Nutzen Sie Partnerschaften und Wissenschaftskooperationen, um Innovationsvorhaben im Krisenfall gemeinsam stemmen zu können?
- Wissensmanagement: Haben Sie ein Wissensmanagement, welches das Know-how auch bei Personalfluktuation und einem Generationswechsel erhält?
- Trendscouting: Werden innovative Technologien und Trends kontinuierlich auf Krisenrelevanz überprüft (z. B. neue Abhängigkeiten von Rohstoffen oder Regulierungen)?
- Patente: Wie reagieren Sie, wenn Schlüsseltechnologien plötzlich patentrechtlich eingeschränkt werden?
- Ersatztechnologien: Können Sie kurzfristig auf Ersatztechnologien umstellen, wenn bestimmte Bauteile oder Rohstoffe nicht mehr verfügbar sind?
- Einfachheit: Untersuchen Sie neben anspruchsvollen Hightech-Projekten auch Low-Tech-Lösungen?
- Prioritäten: Haben Sie eine Priorisierungsliste, welche Projekte bei Budgetkürzungen sofort gestoppt oder fortgeführt werden?
- Rechtliche Absicherung: Haben Sie Backup-Strategien, um kritische Prototypen oder Testdaten in mehreren, voneinander unabhängigen Jurisdiktionen (Rechtsräume) rechtlich zu sichern?
9. Resilienzcheck der IT
- Autarkie: Können Ihre Kernsysteme bei einem kompletten Internetausfall für 72 Stunden autark weiterlaufen, inklusive interner Kommunikation und Datenzugriff? Gibt es Backup- und Wiederanlaufpläne für alle geschäftskritischen Systeme?
- State of the Art: Sind Ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe auf aktuelle Bedrohungslagen ausgerichtet?
- Resilienz für Remoteness: Können Remote-Arbeitsplätze bei Ausfall des Hauptstandorts schnell aktiviert werden?
- Risikostreuung und Redundanz: Ist Ihre Cloud- und Serverstruktur geografisch redundant verteilt?
- Resilienztraining: Werden Notfallübungen für IT-Ausfälle regelmäßig durchgeführt? Werden Ihre Remote-Arbeitsstrukturen regelmäßig auf Resilienz gegen hybride Angriffe getestet – also Kombination aus technischer Störung und Social-Engineering?
- Neustartfähigkeit: Wie schnell können Sie den Betrieb wiederherstellen, wenn ein Ransomware-Angriff alle Systeme verschlüsselt?
- Cloud-Ausfallstrategie: Gibt es Verfahren, um im Falle eines großflächigen Cloud-Ausfalls weiterhin geschäftskritische Prozesse lokal zu betreiben?
- KI-Datensicherheit: Wie zuverlässig ist ihre Informationssicherheit bei der Nutzung von KI-Tools und KI-Modellen?
- Support-Skalierbarkeit: Können Sie den IT-Support hochskalieren, wenn Remote-Arbeit sprunghaft zunimmt (z. B. wegen Naturkatastrophen oder Extremwetterereignissen)?
- Regulatorische Compliance-Resilienz: Existieren Notfall-Switchover-Pläne für den Fall, dass Ihr Haupt-Cloud-Anbieter durch Sanktionen, Gerichtsentscheid oder Insolvenzen wegfällt? Haben Sie Prozesse, um im Fall einer regulatorisch erzwungenen Datensperre (z.B. DSGVO, Cyber-Resilience-Act) sofort compliant und gleichzeitig betriebsfähig zu bleiben?
10. Resilienzcheck Human Resources
- Schlüsselpersonal: Gibt es neben der operativen Stellvertreterregelung auch eine klare Nachfolgeplanung für Schlüsselpositionen?
- Flexibilität: Ist Ihr Personal flexibel einsetzbar, z. B. durch Cross-Training und Job Rotation?
- Interne Krisenkommunikation: Haben Sie Kommunikationskanäle, um die Belegschaft in Krisen schnell und einheitlich zu informieren?
- Resilienz-Support: Existieren Maßnahmen zur psychischen und physischen Unterstützung der Mitarbeitenden in Belastungssituationen? Nutzen Sie Frühwarnindikatoren (z. B. Stimmungsanalysen, Fluktuationsdaten), um steigende Kündigungsbereitschaften oder Burn-out-Risiken rechtzeitig zu erkennen?
- HR-Notfallbetrieb: Können Ihre HR-Systeme bei einem großflächigen IT- oder Cloud-Ausfall Gehaltszahlungen, Zeiterfassung und Einsatzplanung offline sicherstellen?
- Resilienz gegen Krankheiten: Wie sichern Sie den Betrieb, wenn eine plötzliche Krankheitswelle 30 % der Belegschaft ausfallen lässt?
- Mitarbeiterbindung: Haben Sie Pläne, um Schlüsselkräfte zu binden, wenn ein Wettbewerber aggressiv abwirbt?
- Mobilität: Wie reagieren Sie auf politische oder sicherheitsbedingte Reiseverbote, die Auslandseinsätze verhindern?
- Kulturresilienz: Wie resilient ist die Unternehmenskultur gegen toxisches Verhalten einzelner Personen?
- Talentintegration: Haben Sie Strategien, um bei Fachkräftemangel auch branchenfremde Talente schnell einzuarbeiten, ohne Qualitätsverlust?
11. Resilienzcheck Recht
- Vertragliche Robustheit: Sind alle wichtigen Verträge auf Krisen- oder „Force Majeure“-Klauseln für außergewöhnliche, unvorhergesehene Ereignisse geprüft? Haben Sie präventive Rechtsgutachten zu möglichen Krisenszenarien (z. B. Pandemien, Cyberangriffe, Rohstoffverbote) in Ihren Kernmärkten vorliegen?
- Regulatorische Anpassungsfähigkeit: Sind Ihre Verträge und Geschäftsbedingungen bereits so angepasst, dass sie den Anforderungen des EU Cyber Resilience Act und zukünftiger globaler IT-Sicherheitsstandards entsprechen? Haben Sie eine juristische Absicherung gegen Haftungsansprüche aus fehlerhaften KI-Entscheidungen oder automatisierten Prozessen?
- Hinweisgeber: Sind Ihre internen Whistleblower- und Hinweisgebersysteme so konzipiert, dass sie auch bei Reputationskrisen oder medienwirksamen Compliance-Fällen als vertrauenswürdige Schutzmechanismen funktionieren?
- Rechtliche Unterstützung: Haben Sie juristische Unterstützung (zivilrechtlich, strafrechtlich), die auch kurzfristig verfügbar ist?
- Compliance: Sind Datenschutz- und Compliance-Richtlinien krisensicher und aktuell?
- Haftungsgleichgewicht: Wann wurde das letzte Mal geprüft, ob Haftungsrisiken in zukünftigen Krisenszenarien abgedeckt sind?
- Notfallprozesse: Haben Sie Notfallprozesse, falls Datenschutzbehörden eine unerwartete Prüfung oder hohe Strafe verhängen?
- Sanktionslisten-Resilienz: Gibt es juristische Absicherung für den Fall, dass Lieferanten oder Kunden in Sanktionslisten aufgenommen werden?
- Social-Media-Rechtsmanagement: Haben Sie ein Verfahren, um rechtliche Risiken aus Social-Media-Kampagnen oder Mitarbeiteräußerungen zu managen?
- IP-Schutz: Sind Ihre geistigen Eigentumsrechte (Patente, Marken, Designs) so gesichert, dass sie auch in Ländern mit schwachem Rechtsschutz oder in politisch instabilen Regionen durchsetzbar sind?
12. Resilienzcheck im Controlling
- Szenario Management:Haben Sie belastbare Planungs- und Simulationsmodelle, die neben „Best Case“ und „Worst Case“ auch „Black Swan“-Szenarien (seltene, extreme Ereignisse) realistisch abbilden?
- Frühwarnsysteme:Verfügt Ihr Controlling über Kennzahlen, die nicht nur vergangenheitsorientiert sind, sondern Krisensignale (z. B. Liquiditätsstress, Kundenbonität, Lieferantenrisiken) mindestens drei Monate im Voraus erkennbar machen?
- Datenintegrität:Gibt es ein Notfallkonzept für den Fall, dass Ihre Finanz- und Planungsdaten durch Cyberangriffe oder interne Manipulation kompromittiert werden?
- Kostenflexibilität:Haben Sie identifiziert, welche Kostenblöcke innerhalb von 30 Tagen um mindestens 20 % reduziert werden könnten, ohne die Unternehmenssubstanz zu gefährden?
- Zahlungsfähigkeit:Sind Ihre Cashflow-Modelle robust gegenüber plötzlichen Zinsanstiegen oder einer abrupten Kreditlinienkündigung?
- Krisen-Cash-Flow:Können Sie innerhalb von 48 Stunden einen aktuellen, realistischen Liquiditätsstatus liefern auch bei Systemausfällen oder Remote-Betrieb?
- KPI-Anpassungsfähigkeit:Ist Ihr Kennzahlensystem so flexibel, dass es in einer Krise innerhalb einer Woche auf völlig neue Prioritäten umgestellt werden kann (z. B. Fokus von Umsatz auf Überlebensfähigkeit)?
- Stress-Tests:Führen Sie regelmäßig Stresstests durch, bei denen mehrere negative Faktoren gleichzeitig eintreten (z. B. Absatzrückgang, Lieferengpass, Finanzierungslücke)?
- Abhängigkeitstransparenz:Haben Sie eine klare Übersicht über die Top-5-Kunden und -Lieferanten und deren eigene Krisenanfälligkeit und fließt diese in Ihre Risiko- und Budgetplanung ein?
- Post-Crisis-Learning:Gibt es im Controlling einen strukturierten Prozess, um nach einer Krise die Abweichungen zwischen Planung und Realität zu analysieren und daraus belastbare Anpassungen für die nächste Planungsperiode abzuleiten?
Unser Angebot: Resilienz-Audit 2026
Sie haben bei der Durchsicht dieser Fragenliste erste Schwachstellen bei sich im Unternehmen entdeckt? Gerne unterstützen wir Ihr Team bei der Planung, Durchführung und Nachbereitung eines individuellen Resilienz-Audits, das über die in der Checkliste genannten Punkte hinausgeht. Entweder für Teilbereiche wie Marketing, Vertrieb und Kommunikation oder für das Gesamtunternehmen. Ziel ist es, mit unserem praktischen Lösungsansatz nicht nur zu sensibilisieren, sondern ganz konkrete Optionen und Handlungsmöglichkeiten sowie Sofortmaßnahmen gemeinsam mit Ihnen zu entwickeln, um so Unternehmen und deren Menschen sturmfest zu machen.